Hautnah internationale Politik erleben!

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 Simulation of European Parliament am CSG

Mitreden und mitdiskutieren – das war das Motto am 10. Januar 2024 am Scheiner. Die elfte und ein Teil der zwölften Jahrgangsstufe trafen sich an diesem Tag zur Simulation of European Parliament, die vom gleichnamigem P-Seminar aus dem Fach Sozialkunde veranstaltet wurde.

Ungefähr ein Jahr lang bereiteten die zehn Teilnehmenden des Seminars gemeinsam mit ihrer Seminarleiterin Frau Badum und ihrem Seminarleiter Herrn Hötschl diesen Tag vor. Das Ziel dabei war ein riesiges Rollenspiel, das das Europäische Parlament simulierte. Die Schülerinnen und Schüler schlüpften dafür in die Rolle der Abgeordneten des Europäischen Parlaments und debattierten über politische Themen, verhandelten über Gesetze und versuchten Kompromisse zu finden, um die Interessen der verschiedenen Länder und Bürger zu vertreten.

Mit einer musikalischen Einstimmung, durch die live gespielte europäische Hymne konnte die Sitzung beginnen. Die erste Präsidentin hielt die Eröffnungsrede und arbeitete anfänglich nötige organisatorischen Punkte, die auf der Agenda standen, ab. Danach konnte mit der ersten Resolution, die sich mit einem EU-weiten einheitlichen Vorgehen bei der Erzeugung und Nutzung von Fracking-Gas beschäftigte, begonnen werden. Nachdem die formellen Fragen zu dieser durch das Präsidium beantwortet wurden, konnte nach einer kurzen informellen Diskussion in den einzelnen Staaten die große Debatte starten. Hierbei trafen zwei ausgeprägte Meinungen aufeinander. Während die einen Staaten von den Vorteilen des preiswerten Gases, das die EU unabhängig vom russischen Gas machen soll, überzeugt waren, warnten andere Staaten vor den Gefahren und Umweltauswirkungen dieser Methode. Die Argumente des Umweltschutzes stachen dabei besonders heraus, wodurch die Resolution mit einer klaren Mehrheit abgelehnt wurde.

In der darauffolgenden wohlverdienten Pause sorgte der diesjährige Abiturjahrgang mit einem Kuchenverkauf bestens für das leibliche Wohl der SEP-Abgeordneten.

Gestärkt konnten diese nach einem Präsidiumswechsel sich der Debatte um die zweite Resolution stellen. Diese drehte sich um die militärische Situation in der EU und ob ein Zusammenschluss der einzelnen Staaten zu einer United European Armee stattfinden soll. Auch bei dieser beantwortete das Präsidium zunächst die aufgekommenen Fragen, um auch diese Resolution im Anschluss debattieren zu können. Wie zuvor teilten sich hierbei die Meinungen im Plenum stark. Von Imagesorgen durch ein kriegswilliges internationales Auftreten bis hin zu Zweifeln an der Umsetzbarkeit oder Finanzierung der Staaten kamen viele negative Punkte zur Sprache. Aber auch die Vorzüge, wie eine gesteigerte militärische Präsenz waren für einigen Staaten überzeugend. Dennoch überwogen schlussendlich die Argumente dagegen, sodass auch dieser Vorschlag abgelehnt wurde.

Insgesamt kristallisierte im Laufe der Simulation besonders ein Punkt immer mehr heraus, nämlich dass es für die Teilnehmenden viel mehr als nur ein Rollenspiel war. Man konnte erkennen, wie sie immer mehr in ihrer Position als Vertreter eines der 27 EU-Länder aufgingen und hitzig die entsprechende Meinung vertraten. Dabei wurde jeder von ihnen ein Teil des nachgestellten politischen Prozesses der europäischen Gesetztes Entstehung und konnte miterleben, was es heißt internationale Diplomatie zu betreiben.

Die Meinung der Teilnehmenden ist eindeutig. Das seit 2018 erstmals wieder stattgefundene SEP war ein absoluter Erfolg und eine gewinnbringende Erfahrung für alle.

(Celina Siebein)

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