Eine Leseempfehlung für die Sommerferien…

Eine Leseempfehlung für die Sommerferien…

Emily Trunko „Ich wollte nur, dass du noch weißt…“

Ein Brief. Ein Brief – das ist eigentlich nicht mehr als ein Stück Papier. Mit einem Text, der oft unbedeutend ist. Wie: „Danke für dein Geschenk. Ich kann es gut gebrauchen.“ Was im Brief steht, ist vollkommen egal. Hauptsache, man hat irgendetwas geschrieben. So ist es bei einem Brief an Oma, Opa, Tante oder Onkel.

Manche Briefe sind aber viel mehr als nur ein Brief. Das sind Briefe mit tiefgründigen Inhalten, persönlichen Gedanken und Emotionen. Oft so persönlich, dass man sich gar nicht traut, sie abzuschicken. Oder sie sind an sein jüngeres Ich, die Welt oder einen Toten gerichtet, sodass es gar nicht möglich ist. Emily Trunko hat selbst solche Briefe geschrieben und mit vierzehn Jahren den Blog „Dear my Blank“ erstellt, in dem man nie verschickte Briefe anonym posten kann. In „Ich wollte nur, dass du noch weißt…“ sind einige davon gesammelt. Sie sind sowohl vom Schreibstil, als  auch vom Inhalt her vollkommen verschieden und erzählen ihre eigene Geschichte. Einige sind zwei Seiten, andere nur einen Satz lang. Besonders berührend fand ich die Kapitel „Liebes ich“ und „Liebe Welt“, die Überlegungen über sich selbst, seinen Körper, Gedanken, Mut und vieles mehr beinhalten, und „Verlust“, in dem es zum Beispiel einen Trauerbrief an den Hund gibt.

Man hat nur wenig Hintergrundinformationen, was dazu anregt, nachzudenken. Ich habe mir beim Lesen immer wieder überlegt, wer den Brief geschrieben hat und aus welcher Situation heraus und mich manchmal auch selbst wiedergefunden. Sehr gut gefallen haben mir auch die kreativen Illustrationen von Lisa Congdon. Insgesamt fand ich das Buch kurzweilig und bewegend. Im letzten September ist die Fortsetzung „Deine letzte Nachricht. Für immer“ erschienen.

Paula Stoll 9c aus dem Wahlkurs Schulbibliothek

(ab 14 Jahren, 1. Auflage 2017, 192 Seiten, ISBN 978-3-7855-8608-2, erschienen im Loewe-Verlag, 14,95 €)

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